Karl-Hans Graf   Innenraumechos
Das »postmoderne Theater«, das den Menschen häufig in eine allzeit reaktionsbereite Service- und Konsumkraft verwandelt, kommt als entlarvendes, sarkastisch-ironisches Echo aus dem »Innenraum« des Autors verzerrt und auf seine Entschlüsselung wartend zurück.
Um die Herrschaft einer linear deduktiven Argumentation zu unterminieren, durchkreuzt Karl-Hans Graf in seinen Miniaturen mit scheinbar sinnwidrigen oder/und unzusammenhängenden Aussagen die gewohnte Textlogik. Diese Verfremdung soll, ebenso wie der oft überraschende Zeilensprung, den Lesefluss stören und das Dargestellte reflektieren lassen.
»Es ist ein fundamentales Paradoxon, dass literarische Texte durchweg – auf vielfältige Weise – von der Lust an der Kopie geprägt sind und dass sie gleichwohl – gerade umgekehrt – den Anspruch auf Originalität erheben«, schrieb Felix Philipp Ingold in dem Aufsatz Copy, Cut, Paste. Für eine Poetik der Kompilation (In: Volltext 4/2013). Diese Feststellung gilt ebenfalls für die Innenraumechos.