Wolfgang Berends   Erdabstoßung
Erdabstoßung: Wie ist diese Kraft vorstellbar? Die Physik kennt nur die Erdanziehung, die Schwerkraft auf der Erdoberfläche: Newtons Apfel fällt vom Baum zum Boden. Und umgekehrt? Wäre die Gegenbewegung denkbar, der Fall vom Boden zum Baum? Denkbar wäre es. Und es wäre auch möglich, wenngleich nicht in der physikalischen Welt, doch in der Welt der Poesie. Kraft der Erdabstoßung. (Daniella Jancsó)

Die Lyrik von Wolfgang Berends folgt keinen modernen Strömungen. Die einfache Sprache fügt die mitunter paradoxen Wortverbindungen zu beschwörenden Zaubersprüchen. Die Besonderheit dieser Verse ist die Mythologisierung des Nomadischen sowie der Ausdruck archaischer Ursprünge mittels modernistischer Techniken. Das Thema der menschlichen (Un-)Freiheit durchzieht diesen Gedichtzyklus in allen Facetten bis ins Absurde.

Wolfgang Berends, geboren 1966 in München, ist – nach Ausübung diverser Berufe – seit 2004 Bibliothekar der Stiftung Lyrik Kabinett. Er verfaßt Gedichte und übersetzt englischsprachige Lyrik ins Deutsche. Diverse Lesungen, Ausstellungen und Veröffentlichungen.