Stefan Hyner   Das Außerhalbe. Gedichte 1999–2005
Hyners Gedichte haben ein Zentrum, und dieses Zentrum ist lokal, denn Es muß lokal bleiben, / was den Ton ausmacht (In Erwartung der Schwertlilienblüten). Ausgangsort ist die Schwetzinger Gegend, in der Hyner aufwuchs. Von dort aus greifen die Gedichte aus nach Osten und Westen. Sie verbinden ostasiatische Traditionen mit denen des amerikanischen Westens – Chuang Tzu und Coyote. […] Hyner versucht Verschiedenes: Er bricht bewußt mit der hohen deutschen Sprache des Erhabenen und setzt an ihre Stelle Einfachheit und Umgangssprache, ja, Respektlosigkeit gegenüber dem »teutschen« Sprachideal eines Walter Jens. Hyners Gedichte sind außer Rand & Band (Ges(ch)ichtslos). Verse werden locker in Atemintervallen auf dem Blatt verteilt; die Punktion schwimmt dazwischen und ist häufig Ausdruck von Spontaneität; und die Wut im Bauch wird manchmal sehr direkt hinausgeschrien. (aus dem Nachwort) Gebürtiger Kurpfälzer, Kind der US-Zone und bekennender Buddhist, gelernter und praktizierender Handwerker, studierter und ausübender Sinologe – die Schnittmenge, die Hyners Vita ausmacht, findet man unter den Dichtern seiner Generation nur selten. Die Liste derer, denen das weitverzweigte Netzwerk dieses Poeten zugute kommt, ist ebenso lang wie beständig – Franco Beltrametti, Joanne Kyger, James Koller, Gary Snyder, Lo Ching sind einige von ihnen. Das Außerhalbe präsentiert einen Querschnitt aus Stefan Hyners Dichtung der Jahre 1999–2005. Ergänzt wird die Ausgabe durch ein kenntnisreiches Nachwort der Literaturwissenschaftlerin Christine Meilicke.