Gary Snyder   Gefahr auf den Gipfeln
Seit mehr als 20 Jahren ist dies der erste Band Snyders mit neuen Gedichten. Er enthält Texte von großartiger stilistischer Vielfalt. Der Dichter spannt einen Bogen von seinen ersten Berg-besteigungen und seiner sechzigjährigen Beziehung zum Mt. St. Helens bis hin zu Ereignissen wie dem 11. September und der Zerstörung der monumentalen Buddhastatuen von Bamiyan.
Gedichte, die sich um das Alltägliche, Zwischenmenschliche und Persönliche drehen, Blicke auf und Geschichten über Menschen, die ihm nahestehen, die kleinen Freuden und Überraschungen der täglichen Existenz und der spirituellen Praxis bilden den Mittelteil der Sammlung. Snyder arbeitet auch mit einer japanischen Gedichtform, haibun genannt, bei der ein erzählender Kurzprosatext dem eigentlichen (meditativen) Gedicht vorangeht. Der aktuelle politische Bezug zur Zerstörung des World Trade Centers und der Buddha-Statuen bildet den Schlußpunkt des Bandes.
Die Gedichte präsentieren das gelungene Zusammenspiel aus Erinnerung, Gegenwart und poetischer Vorausschau. Gefahr auf den Gipfeln ist eine wohldurchdachte und sorgfältig gefügte Arbeit, in der jedes einzelne Gedicht unabdingbarer Teil des Ganzen ist.